Im September 1996 begann die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wolfram Graul als Dirigent. Seine große musikalische Erfahrung als Tonmeister erwies sich für das Orchester schnell als absoluter Glücksgriff.
Mit bewundernswerter Geduld vermittelte Wolfram Graul seine fundierten und detaillierten musikalischen Vorstellungen. Seine menschlich sympathische, lockere Art zusammen mit musikalischer Beharrlichkeit ließen das Orchester technische Schwierigkeiten überwinden, die manche Stücke für Laien bieten mögen. Dadurch gewannen sowohl die Probenarbeit als auch die Konzerte an musikalischer Qualität – eine Motivation, die immer wieder zu Höchstleistungen anspornte.
Dank seiner beruflichen Kontakte konnte Wolfram Graul hervorragende Solisten für die Konzerte gewinnen. Daraus hat sich eine fruchtbare und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Profi-Musikern aus den großen Münchner Orchestern entwickelt. Seit Jahren verstärken sie das Orchester bei den Konzerten und halten zum Teil schon während der Probenphase getrennte Proben für die einzelnen Stimmgruppen ab.
Durch diese positive Entwicklung gewann das Orchester nicht nur beim Publikum weiter an Attraktivität, auch kamen stetig neue, versierte Mitspieler hinzu. So gelangten bei der Programmauswahl zunehmend größere, anspruchsvollere Werke in Reichweite.
Besonders in den 12 Jahren unter Wolfram Grauls Leitung hat sich das Garchinger Sinfonieorchester – mittlerweile gut 20 Jahre alt – einen festen Platz im Kulturleben der Stadt Garching erobert. Es ist professioneller und im übertragenen Sinn erwachsen geworden.
Doch auch was gut ist, hält nicht immer ewig an – aus privaten Gründen entschloss sich Wolfram Graul, sich vom Orchester zurückzuziehen, half aber nach Kräften bei der Suche nach einem Nachfolger. Die Ära mit ihm war äußerst prägend und seine großen Verdienste um die Weiterentwicklung des Orchesters werden immer in dankbarer Erinnerung bleiben.